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WHO: Weltweit mehr Pflegekräfte, aber Verteilung weiterhin ungleich
Laut dem kürzlich veröffentlichten Bericht State of the World’s Nursing 2025, der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dem Internationalen Rat der Krankenschwestern (ICN) und Partnern herausgegeben wurde, ist die Zahl der Pflegekräfte weltweit von 27,9 Millionen im Jahr 2018 auf 29,8 Millionen im Jahr 2023 gestiegen. Trotz dieses Wachstums bestehen jedoch nach wie vor erhebliche regionale Unterschiede in der Verfügbarkeit von Pflegekräften.
Die ungleichen Verteilungen der Pflegekräfte weltweit hindern viele Menschen daran, grundlegende Gesundheitsdienste zu erhalten. Dies könnte die Fortschritte in Richtung einer universellen Gesundheitsversorgung (UHC), der globalen Gesundheitssicherheit und der gesundheitsbezogenen Entwicklungsziele gefährden. Der Bericht wurde zum Internationalen Tag der Krankenschwestern veröffentlicht und bietet eine umfassende Analyse der Pflegekräfteversorgung auf globaler, regionaler und nationaler Ebene.
Trotz globaler Fortschritte bei der Reduzierung des Mangels an Pflegekräften – von 6,2 Millionen im Jahr 2020 auf 5,8 Millionen im Jahr 2023 – zeigen die Daten, dass etwa 78 % der weltweiten Pflegekräfte in Ländern arbeiten, die nur 49 % der globalen Bevölkerung repräsentieren. Besonders Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen haben Schwierigkeiten, genügend Pflegekräfte auszubilden, zu beschäftigen und im System zu halten. Um diesem Mangel entgegenzuwirken, müssen diese Länder verstärkt in den Aufbau und die Sicherung von Arbeitsplätzen investieren.
Der WHO-Generaldirektor, Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, erklärte: „Dieser Bericht enthält ermutigende Nachrichten, und wir gratulieren den Ländern, die Fortschritte machen. Doch wir dürfen die bestehenden Ungleichheiten im globalen Pflegeumfeld nicht ignorieren. Ich fordere die Länder und Partner auf, diesen Bericht als Orientierung zu nutzen, um zu erkennen, wo wir stehen und was noch zu tun ist.“
Ein weiteres zentrales Thema im Bericht sind die sozialen und geschlechtsspezifischen Ungleichheiten. Frauen stellen weiterhin 85 % der globalen Pflegekräfte. Der Bericht hebt auch die bedeutende Rolle von ausländischen Pflegekräften hervor: 1 von 7 Pflegekräften weltweit – und 23 % in Ländern mit hohem Einkommen – stammen aus dem Ausland.
Für die Jahre 2026–2030 fordert der Bericht mehrere politische Prioritäten, darunter die Schaffung und gerechte Verteilung von Pflegearbeitsplätzen, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, die Förderung von Gleichstellung und der Schutz von Pflegekräften in fragilen und konfliktbeladenen Regionen. Ebenso sollen digitale Technologien genutzt und Pflegekräfte auf eine klimafreundliche Gesundheitsversorgung vorbereitet werden.
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