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Neue ICN-Definitionen von Pflege: Verbände legen deutsche Übersetzung vor
Was bedeutet es, eine Pflegefachperson zu sein? Wie lässt sich die Berufsgruppe definieren – und welche Bedeutung hat dies für das pflegerische Handeln, aber auch für Gesellschaft und Politik? Antworten auf diese Fragen gibt die neu gefasste Definition der Begriffe „Nurse“ und „Nursing“, die anlässlich des diesjährigen Kongresses des International Council of Nurses (ICN) veröffentlicht wurde. Die drei deutschsprachigen ICN-Mitgliedsverbände aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben nun eine gemeinsam erarbeitete, vom ICN autorisierte deutsche Übersetzung vorgelegt.
„Die Definitionen beschreiben umfassend das Spektrum dessen, was professionelle Pflege heute leisten kann“, sagt Vera Lux, Präsidentin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK), einer der drei beteiligten Verbände. „Damit geben wir beruflich Pflegenden eine Hilfestellung an die Hand, um ihre Rolle reflektieren und selbstbewusst ausüben zu können. Darum geht es im Kern: um eine Selbstbeschreibung, aber auch Selbstermächtigung.“
Die Versorgungsrealität, in der beruflich Pflegende tätig sind, hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Die Neudefinition greift diese Entwicklungen auf und bietet gleichzeitig eine Orientierung für die Politik, wie das Potenzial der professionellen Pflege in der Versorgung optimal genutzt werden kann. Darüber hinaus verdeutlichen die detaillierten Beschreibungen auch der Öffentlichkeit, welchen Beitrag Pflegefachpersonen in der ambulanten und stationären Gesundheitsversorgung leisten und welche Werte ihr Handeln prägen. Für die Pflegefachausbildung dienen die Definitionen zudem als Referenzpunkt neben den bestehenden Rahmenlehrplänen und Curricula.
Vera Lux betont, dass der DBfK sehr hoffe, dass mit der Neudefinition das volle Spektrum pflegerischer Kompetenz von den politisch Verantwortlichen, aber auch von der breiten Öffentlichkeit und Gesellschaft erkannt wird. Sie fügte hinzu: „Das könnte die Umsetzung in die heutige Versorgungsrealität in Deutschland befördern, auch vor dem Hintergrund, dass eine umfassende Reform der Versorgungsstrukturen in unserem Gesundheitssystem zwingend geboten ist und professionelle Pflege als relevanter Leistungserbringer anerkannt wird. Dazu braucht es eine inklusive Aufgabenverteilung unter den Gesundheitsprofessionen und mehr Autonomie für Pflegefachpersonen. Das Handbuch dafür liegt jetzt vor.“
Veranstaltungshinweis: Die Neuübersetzung wird in einem Webtalk am Donnerstag, dem 9. Oktober 2025, von 18 bis 20 Uhr der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Zur Anmeldung
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