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Schmerzen bei Pflegebedürftigen: ZQP veröffentlicht Ratgeber für Angehörige
Anhaltende Schmerzen können den Alltag von pflegebedürftigen Menschen stark belasten. Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) bietet Angehörigen deshalb praxisnahe, wissenschaftlich fundierte Hinweise, wie sie Schmerzen bei Pflegebedürftigen erkennen und angemessen darauf reagieren können.
Viele ältere pflegebedürftige Menschen leiden über Monate oder Jahre an chronischen Schmerzen, die ihren Alltag stark beeinflussen können. Schmerzen können Mobilität, Selbstständigkeit und Lebensqualität deutlich einschränken und gesundheitliche Folgen wie Bluthochdruck, Schlafstörungen, Stürze oder kognitive Beeinträchtigungen nach sich ziehen. Darüber hinaus können sie Stress, Verzweiflung, Depressionen und in schweren Fällen sogar Suizidgedanken auslösen. Letztlich kann der Pflegebedarf zunehmen, wodurch mehr Unterstützung oder ein Umzug ins Pflegeheim notwendig werden kann. Deshalb ist es besonders wichtig, Schmerzen so gut wie möglich zu lindern – und pflegende Angehörige können hierbei eine entscheidende Rolle spielen.
Auf Anzeichen für Schmerzen achten
Der erste Schritt, um Schmerzen wirksam zu begegnen, ist ihre Wahrnehmung und Ernstnahme. Dabei sollten sowohl direkte Äußerungen der betroffenen Person als auch Körpersignale wie Unruhe, Weinen, Schonhaltung oder Schwitzen beachtet werden. Bei Unsicherheit kann nachgefragt werden. Viele pflegebedürftige Menschen nehmen Schmerzen als „normal im Alter“ hin und sprechen daher nicht darüber. Besonders Menschen mit Demenz können ihre Schmerzen oft gar nicht verbal ausdrücken.
„Angehörige sollten regelmäßig genau nach Schmerzen fragen - und gerade bei Menschen mit Demenz auf nonverbale Hinweise achten. Es ist empfehlenswert, in einem Schmerztagebuch Häufigkeit und Stärke von Schmerzen festzuhalten. Denn diese Informationen sind für Fachleute bei der Behandlungsplanung prinzipiell hilfreich. Vor allem ist es aber wichtig, dabei zu unterstützen, die Schmerzen ärztlich abklären zu lassen. In vielen Fällen können Schmerzen unter Hinzuziehung von Fachleuten nämlich gut behandelt werden“, erklärt Daniela Sulmann, Geschäftsleiterin und Pflegeexpertin im ZQP.
Schmerzen lindern
Welche Maßnahmen zur Schmerzlinderung geeignet sind, hängt von mehreren Faktoren ab: der Ursache, der Schmerzintensität sowie den Bedürfnissen und Fähigkeiten der pflegebedürftigen Person. Geeignete Möglichkeiten können sein:
- Medikamente
- Anwendungen mit Kälte oder Wärme
- Bewegung und gezielte Übungen
- Massagen
- Entspannungstechniken
Darüber hinaus können auch Ablenkung, Zuwendung und familiäre Unterstützung helfen, Schmerzen zu lindern und den Alltag zu erleichtern. Psychologische Begleitung kann ergänzend sinnvoll sein, insbesondere wenn Schmerzen mit emotionalen Belastungen verbunden sind.
Für eine wirksame Behandlungsplanung und -umsetzung ist eine enge Zusammenarbeit zwischen pflegebedürftigen Menschen, pflegenden Angehörigen und Fachkräften wie Ärzt:innen, Pflegefachpersonen und Physiotherapeut:innen besonders wichtig. Pflegende Angehörige übernehmen dabei oft eine zentrale Rolle, indem sie verordnete Maßnahmen umsetzen und durch achtsames sowie vorsichtiges Vorgehen bei der Pflege Schmerzen vorbeugen können. Hilfreich sind Angebote wie kostenlose Pflegekurse, die mit Pflegetechniken vertraut machen, professionelle Beratung zur Pflege oder der Austausch in Selbsthilfegruppen für Menschen mit Schmerzen. Solche Maßnahmen unterstützen Angehörige dabei, bestmöglich mit Schmerzen umzugehen und die Lebensqualität der pflegebedürftigen Person zu erhalten.
„Auch wenn Schmerzen bei vielen älteren Menschen auftreten, sollten diese nicht einfach als vermeintlich unbeeinflussbare Alterserscheinung abgetan werden. Denn es gibt vielfältige Möglichkeiten, sie zu lindern und das Wohlbefinden zu fördern. Angehörige können dabei eine wichtige Unterstützung sein“, so Sulmann.
Anlaufstellen
Als Anlaufstellen zur Schmerzbehandlung dienen die hausärztliche Praxis sowie fachärztliche Praxen, beispielsweise für Orthopädie oder Neurologie, ebenso wie spezialisierte Schmerzzentren. Ergänzend bieten auch die professionelle Pflege sowie therapeutische Berufe wie Physiotherapie, Ergotherapie und Psychotherapie Unterstützung bei der Schmerzbewältigung an.
Zum Umgang mit Schmerzen in der häuslichen Pflege hat das ZQP wissenschaftlich fundierte Tipps zusammengestellt und sie in einem zielgruppengerechten Informationsangebot für pflegende Angehörige aufbereitet. Dieses umfasst einen Kurzratgeber, vertiefende Online-Informationen sowie einen Kurzfilm. Das werbefreie Angebot der gemeinnützigen Fachstiftung ist frei zugänglich unter www.zqp.de/thema/schmerzen/#tipps.
Zur Pressemitteilung: https://www.zqp.de/presse/schmerzen/

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