Die Effektivität von Therapeutic Touch im klinischen Bereich. Eine Literaturanalyse

Pflegewissenschaft-, Ausgabe 5-2015

Die Effektivität von Therapeutic Touch im klinischen Bereich. Eine Literaturanalyse

Gabriele Bales, M. Sc., Prof. Dr. Olaf Scupin, Katharina Rädel-Ablass, Dipl.-Pflegew.

Gabriele Bales, M. Sc., Prof. Dr. Olaf Scupin, Katharina Rädel-Ablass, Dipl.-Pflegew.: Die Effektivität von Therapeutic Touch im klinischen Bereich. Eine Literaturanalyse. Pflegewissenschaft-, 5-2015, S. , hpsmedia-Verlag, Hungen

         
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Therapeutic Touch (TT) ist eine komplementäre Pflegeintervention zur Unterstützung allopathischer Behandlungen von chronischen und degenerativen Erkrankungen sowie nach postoperativen Eingriffen und wird zunehmend in medizinischen Einrichtungen im angloamerikanischen Raum integriert. Es gibt viele Studien, Reviews und Metaanalysen zur Effektivität von TT. Allerdings fehlt bisher im klinischen Bereich eine systematische und exploratorische Analyse und aufgrund dessen wurde den folgenden Forschungsfragen nachgegangen: In welchen klinischen Bereichen wurde TT bisher als unterstützende, komplementäre Pflegeintervention genutzt? Welche Effektivität zeigte sich durch die Anwendung dieser unterstützenden energetischen Pflegeintervention in diesen Bereichen? Inwieweit können diese Ergebnisse als Grundlage zur Implementierung von TT als komplementäre Pflegeintervention im klinischen Bereich in Deutschland dienen? Es konnten 13 Studien, welche den Ein- und Ausschlusskriterien der systematischen, exploratorischen Analyse entsprachen, aufgenommen werden. Diese sind allesamt Interventionsstudie; hinsichtlich der Kontrollkonditionen, der Art und Anzahl der Anwendungen von TT, der Anzahl der Studienteilnehmer und der Expertise der TT-Therapeuten weisen sie eine große Heterogenität auf. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die untersuchten Interventionsstudien mehrheitlich positive Ergebnisse hinsichtlich der Effektivität von TT im klinischen Bereich zeigen. Die Anwendung eines einheitlichen und den wissenschaftlichen Maßstäben entsprechendem Bewertungsschemas (JADAD Score und Bewertungsinstrument des Ludwig Boltz Instituts), stellen diese positiven Ergebnisse in Frage. Erkenntnisse aus Biophysik und Biophotonenforschung weisen hingegen auf ein Paradigma hin, das die Grundannahmen bioenergetischen Methoden wie auch TT bestätigt und damit eine Basisgrundlage energetischer Biofeldmethoden initiiert. Es kommen berechtigte Zweifel auf, dass randomisiert kontrollierte Studien als Effektivitätsnachweis von energetischen Biofeldtherapien und damit für TT als geeignet angesehen werden können. Die Ergebnisse legen nahe, dass Biofeldtherapien wie TT ein enormes Potential bergen. Notwendig erscheint, diese potentiellen Möglichkeiten für den Pflegebereich zu überprüfen und gegebenenfalls für Patienten im klinischen Bereich und darüber hinaus nutzbar zu machen.