Foto: stock.adobe.com – DC Studio
Deutscher Pflegerat fordert bedarfsgerechten Qualifikationsmix
Der Deutsche Pflegerat (DPR) betont in seinem aktuellen Expert:innenpapier die zentrale Bedeutung eines bedarfsgerechten pflegerischen Qualifikationsmixes. Ziel ist es, die Qualität, Effizienz und Effektivität der pflegerischen Versorgung nachhaltig zu sichern und zu verbessern.
Irene Maier, Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats, betont: „Ein bedarfsgerechter Qualifikationsmix ist essenziell, um den steigenden Anforderungen in der Versorgung zu begegnen. Nur durch eine gezielte und gesetzlich geregelte Personalstrategie kann die pflegerische Versorgung langfristig gesichert werden. Das gilt für alle pflegerischen Sektoren.“
Das Expert:innenpapier verdeutlicht, dass die Erhebung, Festlegung und der Einsatz unterschiedlicher Qualifikationen eng mit den Strukturen und Bedarfen innerhalb der jeweiligen Einrichtung verknüpft sein müssen. Zur Umsetzung empfiehlt der DPR die Entwicklung eines schrittweisen Zielmodells, das Einrichtungen dabei unterstützt, einen nachhaltigen Qualifikationsmix zu etablieren.
Zentrale Forderungen des DPR
- Gesetzliche Verankerung und Finanzierung: Ein flexibler, nachhaltiger und bedarfsgerechter Skill-Grade-Mix muss gesetzlich definiert und finanziell abgesichert werden.
- Pflegekompetenzgesetz und Vorbehaltsaufgaben: Die Beachtung vorbehaltlich geregelter Aufgaben sowie die unbedingt notwendige gesetzliche Verankerung der pflegefachlichen Heilkundeausübung mit der Erweiterung von Kompetenzen sind essenziell, um die Qualität der Versorgung zu sichern und die pflegerische Expertise gezielt einzusetzen.
- Einheitliche Bildungsarchitektur: Eine bundeseinheitliche und durchlässige Pflegebildungsarchitektur, wie sie das Bildungskonzept BAPID des Deutschen Pflegerats vorsieht, ist für eine zukunftsfähige Pflege unerlässlich.
- Pflegewissenschaftliche Begleitung: Forschung und regelmäßige Evaluation sind notwendig, um den Qualifikationsmix an aktuelle Versorgungsbedarfe anzupassen.
Ein nachhaltiger Qualifikationsmix setzt zudem die Harmonisierung bestehender gesetzlicher Regelungen voraus sowie die Etablierung eines nationalen Instituts zur Personalbemessung in der Pflege (InPeP). Dieses Institut soll sektorübergreifend tätig sein und evidenzbasierte Personalvorgaben entwickeln. Nur auf diese Weise können laut DPR bürokratische Anforderungen verringert werden, ohne die Qualität der Versorgung zu gefährden.
„Wir fordern die Politik auf, jetzt die Weichen für eine evidenzbasierte Personalplanung zu stellen, um die pflegerische Versorgung zukunftssicher zu gestalten,“ so Irene Maier abschließend.
Das vollständige Expert:innenpapier der Fachkommission des Deutschen Pflegerats „Pflegepersonalbedarfsermittlung in Krankenhäusern – Pflegepersonalbemessungsinstrument (PBMI)“ liegt der Anlage bei und ist auf der Website des Deutschen Pflegerats unter www.deutscher-pflegerat.de (Profession stärken -> Positionspapiere) abrufbar.
Download Expert:innenpapier „Einflussebenen und Empfehlungen für einen bedarfsgerechten pflegerischen Qualifikationsmix“
Innovationen für ambulante Pflege: HSBI-Forscher rüsten Bielefelder KogniHome mit Sensorik und KI auf

FH Kärnten unterstützt pflegende Angehörige durch innovative Workshopreihe

DNQP: Aufruf zur Bewerbung als wissenschaftliche Leitung der Expert*innenarbeitsgruppe zum Thema "Delir"
Die wissenschaftliche Leitung der Expert*innenarbeitsgruppe zeichnet verantwortlich für die Erstellung einer evidenzbasierten Literaturstudie und das wissenschaftliche Niveau von Expertenstandard und ...
FAMOUS-Projekt: So entlasten Advanced Practice Nurses Hausarztpraxen

Zeige mir Aktuelles aus der Kategorie...
Sie möchten Pflegewissenschaft abonnieren?
Pflegewissenschaft ist die interntionale, peer-reviewte Fachzeitschrift für alle Berufe der Pflege. Sie möchte einen Beitrag für Wissenschaft, Forschung und Praxis des Pflegeberufes leisten sowie Praktikern konkrete Hilfen und Anregungen geben.
Bleiben Sie stets auf dem aktuellen Stand der Pflegeforschung: