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Pflegewissenschaft-, Ausgabe 2-2017Welche Patienten haben einen erhöhten Bedarf für ein Entlassungsmanagement? Ergebnisse einer Literaturstudie und einer empirischen RisikoanalyseRobert Krohn, Kathrin Wehner, Kathrin Rickert, Cristina Thole, Björn Broge, PD Dr. Günther Heller |
Robert Krohn, Kathrin Wehner, Kathrin Rickert, Cristina Thole, Björn Broge, PD Dr. Günther Heller: Welche Patienten haben einen erhöhten Bedarf für ein Entlassungsmanagement? Ergebnisse einer Literaturstudie und einer empirischen Risikoanalyse. Pflegewissenschaft-, 2-2017, S. , hpsmedia-Verlag, Hungen |
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CareLit-Permalink: https://app.zeitschrift-pflegewissenschaft.de/detail?doc_id=201574 | |
Beim Übergang vom stationären zum ambulanten Sektor werden Schnittstellenprobleme und ein erhöhter Bedarf für ein Entlassungsmanagement (eBEM) beschrieben. Allerdings liegen kaum Analysen vor, die den eBEM für alle Krankenhauspatienten ermitteln. Ziel war es, die Wahrscheinlichkeit für einen eBEM für alle Krankenhauspatienten zu ermitteln und ein Prognosemodell zu entwickeln, mit dem der eBEM prospektiv geschätzt werden kann. Die Datengrundlage bildeten Leistungsdaten verschiedener Sektoren von ca. 800.000 Patienten mit einem Krankenhausaufenthalt in 2011. Nach einer Literaturrecherche wurde ein eBEM durch poststationäre Ereignisse (z.B. Pflegestufenänderung, Wiederaufnahmen) definiert. Risikofaktoren wurden auf Basis der Literaturrecherche und mit empirischen Analysen identifiziert und in einem logistischen Regressionsmodell implementiert. Nahezu 50% der Krankenhauspatienten wiesen einen eBEM auf. Von den 67 signifikanten Risikofaktoren zeigten insbesondere das Vorhandensein einer Pflegestufe (OR = 6,19; 95%-Konfidenzintervall: 6,00?6,38) sowie endoprothetischer Gelenk- und Knochenersatz (OR = 7,07; 95%-Konfidenzintervall: 6,78?7,36) starke Assoziationen mit dem eBEM. Die vorhergesagten eBEM-Wahrscheinlichkeiten schwankten zwischen 9 ? 99 Prozent. Der eBEM kann individuell für alle vollstationären Patienten empirisch ermittelt werden. Das entwickelte Prognosemodell bietet die Möglichkeit Patienten mit eBEM frühzeitig zu identifizieren und die Versorgungskontinuität zu optimieren. |