Validation nach Feil oder Richard? Eine systematische Literaturstudie zur Differenzierung zweier Methoden

Pflegewissenschaft-, Ausgabe 11-2012

Validation nach Feil oder Richard? Eine systematische Literaturstudie zur Differenzierung zweier Methoden

Anke Erdmann, Wilfried Schnepp

Anke Erdmann, Wilfried Schnepp: Validation nach Feil oder Richard? Eine systematische Literaturstudie zur Differenzierung zweier Methoden. Pflegewissenschaft-, 11-2012, S. , hpsmedia-Verlag, Hungen

         
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Neben der Validationstherapie nach Naomi Feil, die international seit den 80er Jahren Beachtung findet, existiert in Deutschland eine weitere Validationsmethode: Die Integrative Validation (IVA) nach Nicole Richard. Diese Methode ist einfacher zu erlernen, da Validationsanwender die verschiedenen Stadien der Desorientiertheit nicht explizit berücksichtigen brauchen und einfache Rituale verwendet werden. Bei der Validation nach Richard wird außerdem empfohlen keine Fragen zu stellen, da kognitiv beeinträchtigte Menschen auf Fragen nur schwer antworten können und dadurch zusätzlichem Stress ausgesetzt sind. Es werden vier Validationstechniken angewendet: 1. die Gefühle und Antriebe der Person wahrnehmen, 2. die Gefühle und Antriebe der Person mit Wörtern, Stimme und Bewegungen spiegeln und damit bestätigen, 3. mit Sprichwörtern oder Liedern Gefühle und Antriebe verallgemeinern und 4. mit Schlüsselwörtern die Lebensthemen der Person validieren. Im Gegensatz zur Methode nach Feil gehört die Bearbeitung unerledigter Lebensaufgaben nicht zum Ziel der IVA und die IVA wird außerdem hauptsächlich im Einzelgespräch angewendet. Obwohl die Methode in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen praktiziert wird, existiert bislang nur eine explorative Studie, in der die Praxis der Methode in einem Pflegeheim beschrieben wird. Zur Vorbereitung einer weiterführenden empirischen Studie werden im vorliegenden Artikel die beiden Validationsmethoden aufgrund der verfügbaren Literatur miteinander verglichen. Ziel ist hierbei die Herstellung theoretischer Sensibilität, die der Forscherin ermöglicht, den Daten Bedeutung zu verleihen und einen Teil des Begriffsinstrumentariums zur Kodierung der Daten liefert.