Handlungsfelder ? Lernfelder ? Bildungsinhalte

Pflegewissenschaft-, Ausgabe 4-2003

Handlungsfelder ? Lernfelder ? Bildungsinhalte

Prof. Dr. Karin Wittneben

Prof. Dr. Karin Wittneben: Handlungsfelder ? Lernfelder ? Bildungsinhalte. Pflegewissenschaft-, 4-2003, S. , hpsmedia-Verlag, Hungen

         
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In diesem Beitrag, der sich nach Seiten bemisst, mute ich Ihnen ein Mitdenken über ein pflegedidaktisches Modell zu, an dem ich seit zwanzig Jahren arbeite und das in seiner Konstruktion zwar schon sehr weit fortgeschritten, aber noch nicht abgeschlossen ist. Ich glaube inzwischen auch nicht mehr, dass ein Modell jemals abgeschlossen werden kann. Ich trage Ihnen also sozusagen ein ziemlich weit fortgeschrittenes Zwischenergebnis meines langjährigen Denk- und Forschungsprozesses vor und möchte Sie nicht nur zum Mitdenken, sondern auch zum eigenständigen Weiterdenken auffordern. Diese Aufforderung erlaube ich mir, weil ich inzwischen zu der Einsicht gelangt bin, dass ich nicht für andere denke, sondern vor allem für mich denke, um immer besser zu verstehen, was Pflege ist bzw. sein kann, wie ein Verständnis von guter Pflege vermittelt und erworben werden kann und was ein Verständnis von guter Pflege für die Gepflegten einerseits und die Pflegenden andererseits bedeutet. In dem bis zum heutigen Tag entwickelten pflegedidaktischen Modell haben sich drei aufeinander bezogene Bestimmungsstücke herausgebildet. Das sind ein pflegewissenschaftliches, ein erziehungswissenschaftliches und ein pflegepraktisches Bestimmungsstück. Ich werde diese drei Bestimmungsstücke des pflegedidaktischen Modells beschreiben, in ihrem Zusammenhang erläutern und auch inhaltliche Feinheiten jedes einzelnen Bestimmungsstücks darlegen. In der systematischen Darstellung des Modells folge ich gleichzeitig der Entstehung des Modells in chronologischer Folge, weil ich davon ausgehe, dass sich die Entstehung dieses inzwischen komplexen Modells dann leichter nachvollziehen lässt. Diese Vorgehensweise stützt sich auf die erkenntnistheoretische und pädagogische Einsicht, dass Denkprozesse leichter nachvollzogen werden können, wenn sie in einem Prozess des sogenannten ?lauten Denkens? anstatt fertiger Denkergebnisse angeboten werden