Die Prüfkonstrukte des Medizinischen Dienstes ? eine genealogische Analyse

Pflegewissenschaft-, Ausgabe 11-2009

Die Prüfkonstrukte des Medizinischen Dienstes ? eine genealogische Analyse

Manfred Borutta, Ruth Ketzer

Manfred Borutta, Ruth Ketzer: Die Prüfkonstrukte des Medizinischen Dienstes ? eine genealogische Analyse. Pflegewissenschaft-, 11-2009, S. , hpsmedia-Verlag, Hungen

         
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Die vorliegende Arbeit unterzieht die zwischen 1994 und 2005 entstandenen Prüfkonstrukte des Medizinischen Dienstes der Spitzenverbände einer machtanalytischen Untersuchung im Sinne der Genealogie. Michel Foucaults Ansatz der Genealogie stellt eine Weiterentwicklung seines archäologischen Ansatzes innerhalb der Diskurstheorie dar. Beide Ansätze ? Archäologie und Genealogie ? sind zu verstehen als historische und gleichsam kritische Verfahren, die sich gegen eine vorgebliche Evidenz, die Unmittelbarkeit des Gesagten bzw. Geschriebenen und eine vordergründige historische Kontinuität wenden. Während die Archäologie Diskurse als historische Praktiken einer Kultur rekonstruiert, analysiert die Genealogie die strategischen Kämpfe um Macht-Wissenspositionen auf dem diskursiven Feld des Wissens und des Sozialen. Die genealogische Perspektive betont damit die prozessuale Seite der zu untersuchenden Diskurse. Dabei werden die politischen, sozialen und ökonomischen Bedingungen eines Diskurses und insbesondere seine Brüche, Abweichungen, Umschwünge und Irrtümer in den Blick genommen.