Geführte klinische Entscheidungsfindung zur Einführung von Pflegediagnosen ? Eine cluster-randomisierte Studie

Pflegewissenschaft-, Ausgabe 4-2010

Geführte klinische Entscheidungsfindung zur Einführung von Pflegediagnosen ? Eine cluster-randomisierte Studie

Maria Müller-Staub, Ian Needham, Matthias Odenbreit, Mary Ann Lavin, Theo van Achterberg

Maria Müller-Staub, Ian Needham, Matthias Odenbreit, Mary Ann Lavin, Theo van Achterberg: Geführte klinische Entscheidungsfindung zur Einführung von Pflegediagnosen ? Eine cluster-randomisierte Studie. Pflegewissenschaft-, 4-2010, S. , hpsmedia-Verlag, Hungen

          
CareLit-Permalink: https://app.zeitschrift-pflegewissenschaft.de/detail?doc_id=200071


Die Forschung verweist auf den Schulungsbedarf Pflegender in klinischer Entscheidungsfindung, um genaue Pflegediagnosen zu formulieren, wirksame Pflegeinterventionen auszuwählen und bessere Patientenergebnisse zu erzielen. In einer cluster-randomisierten experimentellen Studie erhielten Pflegende von drei Stationen ?Geführte klinische Entscheidungsfindung? ? eine interaktive Lernmethode ? zur Förderung klinischer Entscheidungsfindung. Drei Stationen, die klassische Fallbesprechungen erhielten, dienten als Kontrollgruppe. Die Qualität von 225 zufällig ausgewählten Pflegedokumentationen mit 444 Pflegediagnosen und den entsprechenden Pflegeinterventionen und Ergebnissen wurde mittels 18 Items des Instruments ?Quality of Nursing Diagnoses, Interventions and Outcomes? (Q-DIO) mit einer Skala von 0 bis 4 evaluiert. Die Wirkung der ?Geführten klinischen Entscheidungsfindung? wurde durch t-Tests und Mixed Model-Analysen gegen klassische Fallbesprechungen getestet. Die Mittelwerte für Pflegediagnosen, -interventionen und -ergebnisse stiegen in der Interventionsgruppe signifikant. ?Geführte klinische Entscheidungsfindung? führte zu einer höheren Qualität der dokumentierten Pflegediagnosen, zu ätiologiespezifischen Pflegeinterventionen sowie zu verbesserten Patientenergebnissen. In der Kontrollgruppe blieb die Qualität unverändert. Die Resultate unterstützen die Anwendung der Internationalen Pflegediagnosenklassifikation (NANDA-I) sowie theoriegeleiteter Pflegeinterventions- und -ergebnisklassifikationen und bieten Implikationen für die elektronische Pflegedokumentation.