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Langzeitpflege: Deutscher Pflegerat legt konkrete Impulse für die Koalitionsverhandlungen vor
Die laufenden Koalitionsverhandlungen bieten eine zentrale Chance, die Langzeitpflege in Deutschland nachhaltig zu stärken. Der Deutsche Pflegerat (DPR) hat in seinem aktuellen Positionspapier konkrete Handlungsempfehlungen formuliert, die kurzfristig umsetzbar sind. Diese ersten Maßnahmen müssen zügig ergriffen werden, um den Grundstein für umfassende Reformen zu legen und eine langfristig stabile pflegerische Versorgung sicherzustellen. Jetzt kommt es darauf an, die richtigen Weichen zu stellen. Das vollständige Positionspapier steht hier zum Download bereit.
Ulrike Döring, Präsidiumsmitglied des Deutschen Pflegerats: „Die Koalitionsparteien haben jetzt die Chance, Pflege zukunftssicher aufzustellen. Mit unseren Impulsen zeigen wir klare Wege auf, um die pflegerische Versorgung nachhaltig zu stärken.“
Vier zentrale Impulse für die Koalitionsverhandlungen
1. Pflegefachpersonen stärken und Kompetenzen erweitern
- Die Pflegeprofession muss mit klaren gesetzlichen Regelungen mehr Eigenverantwortung erhalten.
- Pflegefachpersonen sollten selbstständig und eigenständig heilkundliche Tätigkeiten übernehmen können.
- Attraktive, interdisziplinäre Arbeitsbedingungen und klare Karrierewege sind essenziell für die Zukunft der Pflege bei zugleich sektorenübergreifenden Versorgungsstrukturen.
2. Personalbemessung verlässlich und einheitlich umsetzen
- Das Personalbemessungsinstrument (PeBeM) muss bundesweit zügig und verbindlich eingeführt werden. Es muss sich ausschließlich am Bundesgesetz orientieren und darf nicht den Verhandlungspartnern in den Ländern oder der Arbeitsmarktlage überlassen werden.
- Auch für die ambulante Pflege ist ein passendes Instrument zu entwickeln, welches sich danach ausrichtet, was den Pflegebedürftigen stationär im jeweiligen Pflegegrad zur Verfügung steht. Die sich daraus ergebenden Fachleistungsstunden sind zu finanzieren.
3. Pflegefinanzierung fair und nachhaltig gestalten
- Die pflegebedingten Eigenanteile für Pflegebedürftige müssen auf einen Festbetrag gedeckelt werden, um finanzielle Belastungen planbar zu machen.
- Investitionskosten sind vollständig und rechtssicher durch die Länder zu tragen.
- Die medizinische Behandlungspflege in stationären Einrichtungen sollte, wie zu Beginn der Pflegeversicherung vorgesehen, analog zur ambulanten Pflege von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen werden.
- Versicherungsfremde Leistungen, wie Ausbildungskosten oder Rentenbeiträge für pflegende Angehörige sollten nicht durch die Pflegeversicherung getragen werden.
4. Digitalisierung gezielt vorantreiben
- Pflegeexpert:innen müssen aktiv in die Entwicklung digitaler erlebbarer Anwendungen eingebunden werden.
- Eine verlässliche Finanzierung digitaler Strukturen muss langfristig sichergestellt werden, auch um Innovationen zu fördern.
Der Deutsche Pflegerat steht als verlässlicher Partner bereit, um diese Maßnahmen mit der Politik in die Umsetzung zu bringen.
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