Foto: stock.adobe.com - Unclesam

DBfK, Pflegekammer NRW und DPR zum Hitzeaktionstag: Pflege sichern – Hitzeschutz stärken

Zum bundesweiten Hitzeaktionstag am 4. Juni 2025 sprechen sich der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK), die Pflegekammer Nordrhein-Westfalen, der Deutsche Pflegerat (DPR) sowie zahlreiche weitere Organisationen für eine gezielte und nachhaltige Stärkung des Hitzeschutzes in Deutschland aus. Pflegefachpersonen nehmen dabei eine Schlüsselrolle ein – bislang jedoch ohne eine flächendeckende, strukturierte Einbindung in bestehende Hitzeschutzstrategien. 

„Pflege ist vor Ort, nah an den Menschen – und damit oft die erste Instanz, die Hitzebelastungen erkennt, Risiken einschätzt und Schutzmaßnahmen ergreift“, erläutert DBfK-Präsidentin Vera Lux. „Gerade für vulnerable Gruppen wie ältere Menschen, chronisch Erkrankte oder Menschen mit Behinderungen sind Pflegefachpersonen oft die wichtigsten Ansprechpartner:innen“, so Lux. „Trotzdem fehlt es an klaren Strukturen, Kompetenzen und Ressourcen“, kritisiert Kevin Galuszka, Mitglied im Vorstand der Pflegekammer Nordrhein-Westfalen. „Die professionelle Pflege muss endlich als zentrale Akteurin im Hitzeschutz verstanden und politisch gestärkt werden.“

Ausbildung, Befugnisse, Beteiligung: Pflege braucht Handlungsspielräume

Die beteiligten Verbände sprechen sich dafür aus, Hitzeschutz sowie klimabezogene Gesundheitskompetenz verbindlich in die Aus-, Fort- und Weiterbildung aller Pflegeberufe zu integrieren. Pflegefachpersonen sollen nicht nur auf akute Hitzeereignisse reagieren können, sondern auch in der Lage sein, präventiv tätig zu werden, Aufklärungsarbeit zu leisten und aktiv an der Entwicklung und Umsetzung von Schutzmaßnahmen mitzuwirken. Dafür seien erweiterte Rollenprofile und Kompetenzen notwendig – etwa nach dem Vorbild der Community Health Nurse, die vulnerable Bevölkerungsgruppen gezielt betreut und den Hitzeschutz in den Lebenswelten der Menschen verankert, so die zentrale Forderung der Verbände.

„Darüber hinaus müssen Pflegende verbindlich in die Katastrophenschutzstrukturen der Länder eingebunden werden“, fordert Jana Luntz vom Deutschen Pflegerat (DPR). „Eine bundesweit einheitliche Registrierung von Pflegefachpersonen für den Katastrophenfall – auch mit Blick auf künftige Extremwettereignisse und hitzebedingte Gesundheitskrisen – ist dringend geboten.“

Pflege braucht Schutz – auch für sich selbst

Nicht nur Patient:innen sind von Hitzegefahren betroffen – auch Pflegende selbst. Der körperlich anspruchsvolle Pflegeberuf wird durch zunehmende Hitzewellen zusätzlich belastet. Um die Gesundheit der professionell Pflegenden zu schützen, sind daher umfassende Schutzkonzepte für alle Arbeitsbereiche erforderlich – von Kliniken über die Langzeitpflege bis hin zur ambulanten Versorgung. Investitionen in bauliche Maßnahmen wie Klimatisierung, Verschattung und Belüftung dürfen nicht länger aufgeschoben werden. Aus diesem Grund fordern die Verbände eine gezielte staatliche Förderung, die Sanierungen und die Ausstattung flächendeckend ermöglicht.

Daher seien unter anderem die gesetzliche Verankerung kommunaler Hitzeaktionspläne, sektorenübergreifende Strategien, Investitionen in klimafeste Infrastrukturen und eine stärkere Einbindung des Gesundheits-, Pflege- und Sozialwesens erforderlich. „Denn Hitze trifft nicht alle gleich – sie verschärft bestehende Benachteiligungen“, erläutert Lux. „Wer gesundheitliche Chancengleichheit will, muss den Hitzeschutz sozial gerecht gestalten. Pflegefachpersonen spielen dabei eine Schlüsselrolle – vorausgesetzt, sie sind eingebunden und befugt zu handeln.“

DBfK, Pflegekammer NRW und DPR laden am 5. Juni um 18:00 Uhr zum gemeinsamen Fachgespräch „Wenn’s heiß wird – wie Pflege und Kommunen sich beim Hitzeschutz gegenseitig unterstütze können“ ein. 

Jetzt noch kostenlos anmeldenhttps://us02web.zoom.us/meeting/register/T1oAcIW2Q0-00OhInhZ3JQ

Zeige mir Aktuelles aus der Kategorie...


Sie möchten Pflegewissenschaft abonnieren?

Pflegewissenschaft ist die interntionale, peer-reviewte Fachzeitschrift für alle Berufe der Pflege. Sie möchte einen Beitrag für Wissenschaft, Forschung und Praxis des Pflegeberufes leisten sowie Praktikern konkrete Hilfen und Anregungen geben.

Bleiben Sie stets auf dem aktuellen Stand der Pflegeforschung:

Jetzt Probe lesen