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Pflegewissenschaft-, Ausgabe 2-2007Von der lernenden zurkompetenten Organisation.Wissensmanagement in Pflegeeinrichtungen aussystemtheoretischer PerspektiveManfred Borutta |
Manfred Borutta: Von der lernenden zurkompetenten Organisation.Wissensmanagement in Pflegeeinrichtungen aussystemtheoretischer Perspektive. Pflegewissenschaft-, 2-2007, S. , hpsmedia-Verlag, Hungen |
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CareLit-Permalink: https://app.zeitschrift-pflegewissenschaft.de/detail?doc_id=200418 | |
Pflegeeinrichtungen können nur selbst lernen; aber sie lernen nicht immer von selbst. Die Kompetenzentwicklung der Pflegeorganisation wie die ihrer Mitarbeiter bleibt nicht selten dem Zufall überlassen. Interventionen auf der Basis des Wissensmanagements setzen deshalb stets Reflexions- und Differenzierungsbereitschaft der intervenierten, und mehr noch der intervenierenden Systeme voraus. Entscheidungsträger in Pflegeeinrichtungen unterscheiden bei der Frage der Fort- und Weiterbildung und der Einführung neuer Methoden im Alltag selten zwischen Daten (als codierte Beobachtungen), Information (als aus relevanten Daten generierte Form) und Wissen (als in Erfahrung eingebettete und transferierte Information). Intervenierende Systeme (Berater, Projektleiter etc.) überschätzen häufig ihre Interventionsmöglichkeiten, indem sie eine lineare Verbindung zwischen gesetzter Intervention und Wirkung konstruieren, die sich in der organisationalen Wirklichkeit in dieser Reinkultur nicht wieder findet. Eine systemspezifische Interventionswirkung kann nur vom intervenierten System (der Pflegeeinrichtung) selbst generiert werden ? nicht jedoch von intervenierenden Systemen (den Beratern, Projektleitern). Die Frage, ob Pflegeeinrichtungen als operativ geschlossene Systeme überhaupt bereit und fähig sind, sich ? im Wege des Wissensmanagement ? irritieren zu lassen, sollte deshalb an den Anfang aller Wissensmanagementabsichten gestellt werden. In diesem Beitrag soll es darum gehen, zu klären, in wieweit Pflegeeinrichtungen ihre Kompetenzerfordernisse überhaupt selber erkennen, benennen und kompensieren können und welche Chancen Interventionen von innen und von außen dabei überhaupt haben können. |