?Komm, lass uns doch schnell mal den Fragebogen übersetzen? ? Richtlinien zur Übersetzung und Implementierung englischsprachiger Assessment-Instrumente

Pflegewissenschaft-, Ausgabe 1-2007

?Komm, lass uns doch schnell mal den Fragebogen übersetzen? ? Richtlinien zur Übersetzung und Implementierung englischsprachiger Assessment-Instrumente

Cornelia Mahler, Susanne Jank, Bernd Reuschenbach, Joachim Szecsenyi

Cornelia Mahler, Susanne Jank, Bernd Reuschenbach, Joachim Szecsenyi: ?Komm, lass uns doch schnell mal den Fragebogen übersetzen? ? Richtlinien zur Übersetzung und Implementierung englischsprachiger Assessment-Instrumente. Pflegewissenschaft-, 1-2007, S. , hpsmedia-Verlag, Hungen

         
CareLit-Permalink: https://app.zeitschrift-pflegewissenschaft.de/detail?doc_id=200262


Wenige deutschsprachige Assessment-Instrumente stehen einer Vielzahl internationaler Pflegeassessments gegenüber. Alternativ zur oft sehr aufwändigen Neuentwicklung eines Assessments scheint die Übersetzung solcher Instrumente als leichte Aufgabe. Dabei muss jedoch eine Vielzahl von Kriterien und Richtlinien beachtet werden. Der Beitrag beschreibt die Grundregeln, die bei der Übersetzung von Assessment-Instrumenten zu beachten sind und zeigt, inwieweit die Art der Übersetzung die Testgütekriterien und die Eignung des Fragebogens beeinflussen kann. International entwickelte und anerkannte Richtlinien zur Übersetzung (Principles of Good Practice) werden vorgestellt. Beispielhaft werden die Übersetzungsschritte des englischsprachigen SIMS-Fragebogens (The Satisfaction with Information about Medicines Scale; Horne; 2001) anhand der Richtlinien dargestellt. Die SIMS erfasst die Zufriedenheit von Patienten mit den Informationen, die sie zu ihrer Medikation erhalten haben. Folgende Erkenntnisse lassen sich für den Übersetzungsprozess ableiten: (1) Die Übersetzung sollte sich an anerkannten Richtlinien orientieren. (2) Eine rein semantisch-syntaktische Übersetzung erfasst nicht die subjektive Sichtweise der Befragten zu einem spezifischen Phänomen. (3) Sprachliche und kulturelle Unterschiede sind zu beachten. (4) Eine mehrstufige Vorgehensweise sollte vorgenommen werden, um die Übersetzungsqualität zu erhöhen. (5) Testtheoretische Gütekriterien müssen für das übersetzte Instrument erneut geprüft werden. Die Entwicklung von international standardisierten Instrumenten ermöglicht den länderübergreifenden Vergleich von Studienergebnissen.