Kontrolliertes Vokabular zur Abbildung des Behandlungs- und Versorgungspfades in der Pflege

Pflegewissenschaft-, Ausgabe 1-2007

Kontrolliertes Vokabular zur Abbildung des Behandlungs- und Versorgungspfades in der Pflege

Pia Wieteck

Pia Wieteck: Kontrolliertes Vokabular zur Abbildung des Behandlungs- und Versorgungspfades in der Pflege . Pflegewissenschaft-, 1-2007, S. , hpsmedia-Verlag, Hungen

         
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Unser derzeitiges Gesundheitswesen ist stark durch die Fragmentierung der Versorgungsprozesse gekennzeichnet. Sowohl innerhalb einer Kliniklandschaft als auch sektorübergreifende Versorgungs- und Behandlungsprozesse weisen aufgrund von Schnittstellen zwischen Berufsgruppen (Arzt, Pflege, Physiotherapie, Apotheke, Diätassistentin usw.) und Gesundheitsorganisationen (Arztpraxen, ambulante Pflegedienste, Heimeinrichtungen, Rehabilitationszentren, Kliniken usw.) immer wieder Versorgungsbrüche auf (Giehoff et al. 2003, Höhmann et al. 1999, Spahic 2007). Der Informationsverlust, bedingt durch die strukturellen Defizite der intersektoralen als auch sektorübergreifenden Kommunikationsstrukturen, führt zu Qualitätsdefiziten in der Behandlung und Pflege, zu Versorgungsbrüchen, höheren Kosten im Gesundheitswesen sowie zu einer höheren Belastung der Patienten. Es kommt zur Unterbrechung oder Verzögerung von Versorgungs- und Therapiemaßnahmen, die nicht selten mit einem Wirkungsverlust der Therapie einhergeht (Spahic 2007). Arztbriefe, Überweisungen, Befunde, Behandlungsaufträge, Überleitungsbögen und Konsilscheine überbrücken derzeit häufig den Informationsfluss bei einem Übertritt in eine andere Versorgungseinheit. Allerdings sind diese Dokumente von Informationsreduktion gekennzeichnet, die wiederum Qualitätsdefizite in der nachfolgenden Versorgung beeinflussen können.