• DNQP: Aufruf zur Bewerbung als wissenschaftliche Leitung der Expert*innenarbeitsgruppe zum Thema "Delir"

    Die wissenschaftliche Leitung der Expert*innenarbeitsgruppe zeichnet verantwortlich für die Erstellung einer evidenzbasierten Literaturstudie und das wissenschaftliche Niveau von Expertenstandard und Kommentierungen unter Berücksichtigung von Praxisbedingungen. Wünschenswert ist die Zusicherung der Verfügbarkeit von zwei wissenschaftlichen Mitarbeitern bzw. Mitarbeiterinnen mit entsprechender Qualifikation für die Recherche und Bewertung der Literatur und Erstellung einer Literaturstudie nach anerkannten Verfahren. Entsprechende finanzielle Mittel hierfür werden durch das DNQP bereitgestellt. Die Position der wissenschaftlichen Leitung ist ehrenamtlich, anfallende Reise- und Übernachtungskosten werden erstattet.

    In enger Zusammenarbeit mit dem wissenschaftlichen Team des DNQP entwickeln die wissenschaftliche Leitung und die Expert*innenarbeitsgruppe auf Basis einer Literaturstudie einen Entwurf des Expertenstandards, der auf einer Konsensus-Konferenz 2027 der Fachöffentlichkeit vorgestellt wird. Der Start der Entwicklung ist für den Sommer 2025 geplant. Detaillierte Hinweise zur Vorgehensweise finden sich im Papier zum methodischen Vorgehen zur Entwicklung, Einführung und Aktualisierung von Expertenstandards des DNQP (www.dnqp.de/methodisches-vorgehen).

    Neben einer Darlegung der fachlichen Expertise werden die Bewerber*innen gebeten, eigene Interessen, Verbindungen zur Industrie oder Interessensverbänden offen zu legen, um die wissenschaftliche Unabhängigkeit des Expertenstandards garantieren zu können. Die Mitglieder einer neuen Expert*innenarbeitsgruppe werden in einem weiteren Bewerbungsverfahren gemeinsam mit der wissenschaftlichen Leitung ausgewählt. Hierzu erfolgt ein gesonderter Aufruf zur Bewerbung im März 2025.

    Bewerbungen (gerne auch per E-Mail) werden bis zum 15. März 2025 an folgende Anschrift erbeten:

    Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP)
    an der Hochschule Osnabrück

    Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Büscher
    Postfach 19 40, 49009 Osnabrück
    E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
    Internet: www.dnqp.de

  • FH Kärnten unterstützt pflegende Angehörige durch innovative Workshopreihe

    Pflegende Angehörige leisten im Verborgenen Großes: Etwa eine Million Menschen in Österreich versorgen ihre Angehörigen zu Hause. Die FH Kärnten und das Rote Kreuz Kärnten unterstützen sie mit praxisnahen Workshops und digitalen Lernangeboten. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, haben das Rote Kreuz Kärnten und die FH Kärnten eine praxisorientierte Workshopreihe ins Leben gerufen. Durch gezielte Schulungen sollen sie mehr Zeit und Lebensqualität gewinnen und ihre Aufgaben leichter bewältigen können.

    Wissen aus der FH für die Praxis: Workshops für den Pflegealltag

    Die FH Kärnten vermittelt in der Workshopreihe wissenschaftlich fundiertes Wissen und nutzt innovative Lehrmethoden. Das VIDSONS-Projekt (Video Lessons) spielt dabei eine zentrale Rolle, indem es den Teilnehmenden eine flexible, multimediale Begleitung über die Präsenzworkshops hinaus bietet.

    „Mit der Workshopreihe kann die FH Kärnten Wissen und Ressourcen, welche im Rahmen der Lehr- und Lernförderung an der FH Kärnten geschaffen wurden, auch an diese so wichtige Gruppe der Pflegenden Angehörigen weitergeben und so einen wichtigen Beitrag für die Versorgung von zu Pflegenden leisten“ sagt Martin Schusser, Leiter des Projekts.

    Die Workshops decken relevante Themen des Pflegealltags ab, darunter:

    • Transfertechniken: Sicheres Heben und Umlagern von Pflegebedürftigen
    • Ergonomie: Tipps zur gesunden Körperhaltung für Pflegende
    • Sturzprophylaxe: Strategien zur Vermeidung von Stürzen
    • Hilfsmittelversorgung: Einsatz praktischer unterstützender Geräte

    Die Termine der Workshops sind:

    • 18.02.2025, 18:00 Uhr: Rotkreuz-Bezirksstelle Klagenfurt
    • 19.02.2025, 18:00 Uhr: Rotkreuz-Bezirksstelle Villach
    • 20.02.2025, 18:00 Uhr: Rotkreuz-Bezirksstelle Wolfsberg

    Anmeldungen sind online unter https://shorturl.at/AwtAq bis jeweils 20:00 Uhr am Vortag möglich. Die Workshops finden nur bei mindestens 10 Anmeldungen statt.

    VIDSONS: Lernen zu Hause - jederzeit und flexibel

    Das Besondere an diesem Projekt ist die begleitende Nutzung der im Rahmen des VIDSONS-Projekts erstellten Lernvideos. Diese wurden von der FH Kärnten konzipiert und bieten den Teilnehmer:innen eine flexible Möglichkeit, das Gelernte zu Hause jederzeit zu vertiefen.

    Die Videos sind über den offiziellen YouTube-Kanal „VIDSONS - Video Lessons“ abrufbar:
    VIDSONS Playlist auf YouTube

    Unterstützung, die ankommt

    „Pflegende Angehörige sind oft schwer erreichbar, da sie vollständig in ihre Pflegeaufgaben eingebunden sind. Uns ist es daher wichtig, einen besonders niederschwelligen Zugang zu diesen Unterstützungsangeboten zu schaffen,“ betont Brigitte Pekastnig, 3. Rotkreuz-Vizepräsidentin und Referentin für Gesundheits- und Soziale Dienste.

    Die Initiative der FH Kärnten und des Roten Kreuzes Kärnten zielt darauf ab, den Alltag pflegender Angehöriger zu erleichtern und auf die oft unsichtbaren Herausforderungen dieser Aufgabe aufmerksam zu machen. Das gemeinsame Ziel ist es, die häusliche Pflege sicherer, gesünder und einfacher zu gestalten.


    Zur Pressemitteilung: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20250205_OTS0079/fh-kaernten-unterstuetzt-pflegende-angehoerige-durch-innovative-workshopreihe-zentrale-rolle-des-vidsons-projekts

    Foto: stock.adobe.com - maxbelchenko

  • Pflegekammer NRW bittet um Praxis-Feedback zur Fachweiterbildung Geriatrie und Gerontopsychiatrie

    Die Fachweiterbildung „Geriatrie und Gerontopsychiatrie“ erhält eine neue Rahmenvorgabe. Diese legt inhaltliche und qualitative Standards fest, die für die spezialisierte pflegerische Versorgung älterer und psychisch erkrankter Menschen von zentraler Bedeutung sind. Die Vorgabe wurde durch einen Unterausschuss des Bildungsausschusses der Pflegekammer NRW erarbeitet – nun sind Praxisexpertinnen und -experten aufgerufen, sich an der Weiterentwicklung zu beteiligen.

    Damit die Rahmenvorgabe die Realität in der Pflege bestmöglich widerspiegelt und aktuelle Herausforderungen berücksichtigt, wird um fachliche Einschätzungen und Anregungen aus der Praxis gebeten. Pflegekräfte haben so die Möglichkeit, aktiv an der Zukunft der Fachweiterbildung mitzuwirken.

    Warum ist Ihre Beteiligung wichtig?

    – Praxisnähe: Ihre Erfahrungen aus dem Berufsalltag helfen dabei, praxisgerechte und umsetzbare Inhalte zu gestalten.
    – Qualitätssicherung: Eine fundierte Weiterbildung trägt langfristig zur Qualitätssicherung in der Pflege und zur beruflichen Entwicklung bei.
    – Mitbestimmung: Ihre Rückmeldungen stärken die Mitbestimmung und ermöglichen eine direkte Einflussnahme auf die Weiterbildungsgestaltung.

    Die Rahmenvorgabe ist hier abrufbar: Fachweiterbildung „Geriatrie und Gerontopsychiatrie“

    So geben Sie Ihr Feedback ab:

    Senden Sie Ihre Rückmeldung bis zum 13. April 2025 an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

    Die Pflegekammer NRW freut sich über wertvolle Beiträge und dankt allen Teilnehmenden für ihr Engagement.


    Zur Pressemitteilung: https://www.pflegekammer-nrw.de/geriatrie-und-gerontopsychiatrie/

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  • AltenpflegePreis 2025 ausgeschrieben

    Der AltenpflegePreis 2025 würdigt innovative Konzepte, die eine hohe Pflegequalität auch in Zeiten von Fachkräftemangel und neuen Arbeitsorganisationen sicherstellen. Ziel des Preises ist es, herausragende Ansätze in der Altenpflege auf einer bundesweiten Plattform zu präsentieren und so den Austausch sowie die Weiterentwicklung in der Branche zu fördern. Der renommierte Preis ehrt Konzepte, die das Wohl der Bewohnerinnen und Bewohner konsequent in den Mittelpunkt stellen.

    "Hochwertige Pflege bedeutet, den Menschen in seiner Würde zu achten", betont Miriam von Bardeleben, Chefredakteurin der Fachzeitschrift Altenpflege. Der Preis bietet nicht nur eine feierliche Auszeichnung in der Einrichtung, sondern auch eine bedeutende Mediale Präsenz, die das Engagement und die Innovationen der besten Pflegeeinrichtungen einem breiten Publikum zugänglich macht. Die Gewinner erhalten einen exklusiven Schwerpunktartikel in der Fachzeitschrift Altenpflege sowie die Möglichkeit, ihr Konzept auf dem AltenpflegeKongress 2025/2026 zu präsentieren.

    Zusätzlich honoriert der AltenpflegePreis 2025 das Engagement mit einem Preisgeld von 3.000 Euro.

    Bewerbungen sind bis zum 6. Juni 2025 möglich. Weitere Informationen und den Bewerbungsleitfaden finden Sie auf der Projektseite: https://www.altenpflege-online.net/altenpflegepreis/


    Zur Pressemitteilung: https://www.altenpflege-online.net/altenpflegepreis-2025-jetzt-bewerben-und-gewinnen/?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_content=Head_AltenpflegePreis+2025%3A+Jetzt+bewerben+und+gewinnen&utm_campaign=AP_NL_20250320

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  • Als wir nur tüchtige Mädchen waren – Wie wir die Seele der Pflege verstehen

    Christa Olbrich

    Wermeling Verlag, Münster 2025, 213 Seiten, 23,00 €, ISBN 978-3-9821318-7-0

    Das Buch mit dem provokanten Titel Als wir nur tüchtige Mädchen waren. Wie wir die Seele der Pflege verstehenbeleuchtet die Sozialisierung und Professionalisierung des Pflegeberufs in Deutschland anhand gesellschaftlicher und (gesundheits)politischer Entwicklungen sowie autobiographischer oftmals auch anekdotischer Bezüge der Autorin.

    Prof. em. Dr. phil. Christa Olbrich hat fast das komplette Karriere-Spektrum der Pflege durchlaufen – sie war Krankenhaushelferin, Krankenschwester, Stationsleitung, Pflegepädagogin, hat promoviert und hatte die Professur Pflegedidaktik und Pflegewissenschaft, zeitweise als Dekanin, der Katholischen Hochschule in Mainz inne. Zudem ist sie Autorin verschiedener autobiographischer und fachlicher Bücher, unter anderem auch des Standardwerks Pflegekompetenz. Man kann sie zurecht als eine der Pflegepionierinnen Deutschlands bezeichnen, was auch ihre weiterhin umfangreiche Dozentinnen-/Referentinnentätigkeit zeigt.

    Das Werk ist als eine Art Autobiographie im Kontext der Entwicklung des Pflegeberufs anzusehen und zeigt die Möglichkeiten, Ressourcen aber auch Grenzen der zunehmenden Professionalisierung der Pflege in Deutschland auf und endet mit einer Vision, wie sich Pflege weiter entwickeln könnte und sollte. 

    Anhand der eigenen persönlichen Historie eingebettet in den historischen Wandel der jeweiligen Zeit wird die Professionalisierung und Sozialisierung der Pflege in Deutschland erläutert. Beginnend mit der eigenen Ausbildung als Krankenhaushelferin über die eigene Sozialisierung als Krankenpflegerin mit Leitungsfunktion bis hin zur eigenen Akademisierung mit dem Innehaben einer Professur wird insbesondere auch auf die Rolle und den Blick auf das weibliche Geschlecht mitsamt gesellschaftlicher und politischer Entwicklungen Bezug genommen und beides miteinander verwoben.

    Das Buch bietet einen guten Überblick über die Möglichkeiten der eigenen beruflichen Professionalisierung eingebettet in den jeweiligen Zeitgeist mit Tipps aus persönlichen Anekdoten, manches Mal auch „Grabenkämpfen“ und endet mit einer Vision, wie sich Pflege künftig selbstbewusst, im wahrsten Sinn des Wortes, verorten kann. Somit dient es Pflegenden aller Ebenen, aber auch weiteren Gesundheitsfachberufen (Ärzt:innen hierbei mitgemeint), als Anreiz, die eigene Historie und Karriere sowie berufliche Entwicklungen zu überdenken.

    Zwar spannen manche Anekdoten und Bezüge zeitweise den Bogen von der Mikro- hin zur Meso- und Metaebene, allerdings verliert man sich nicht in etwaigen Gedankensprüngen, sondern kann die entsprechenden Erklärungen und gegenseitigen Einflussfaktoren gut nachvollziehen, da sich beides zum Teil gegenseitig bedingt.

    Das Ziel des Buchs, die persönliche, berufliche Entwicklung zu reflektieren sowie daraus hervorgehend Chancen und Grenzen auszuloten, wird erreicht, allerdings bleibt die Reflexion des beruflichen Selbstverständnisses oberflächlich, was aber auch durch die generalisierte Unklarheit in selbigem zu erklären ist. Trotz der teils rasanten, nichtsdestotrotz ausländischen Vorbildern um Jahrzehnte hinterherhinkenden, Entwicklung der teils selbsternannten Profession Pflege in Deutschland, bleibt weiterhin unklar, was den Kern pflegerischen Handelns ausmacht. Hierbei wird der Bogen zwischen dem Selbstverständnis als Arzt/Ärzt:inassisstenz bis hin zur selbsterschöpfenden und unerschöpflichen Ganzheitlichkeit gespannt, unklar bleibt allerdings nach wie vor die Frage „Was ist Pflege?“. Die Lösung liegt vermeintlich in der Thematik Vorbehaltsaufgaben bei welcher „die Pflege“ als eine Art Lotsenfunktion fungiert, unscharf bleibt hierbei trotz dessen, welche originären pflegerischen Grundlagenaufgaben dies beinhalten soll. Zwar bietet die Autorin mit dem Thememkomplex „Spiritual Care“ eine Möglichkeit an, allerdings kommt dies der ganzheitlichen Betrachtung und Behandlung des Individuums recht nah.

    Das Buch ist aufgrund der Orientierung am historischen Zeitstrahl mitsamt den entsprechenden persönlichen, gesellschaftlichen und (berufs)politischen Entwicklungen übersichtlich gestaltet sowie nachvollziehbar gegliedert und behandelt aufgrund der weiterhin unablässigen Entwicklung im Gesundheitswesen ein äußerst aktuelles Thema. Es lohnt sich nicht nur deshalb, die vergangene vor dem Hintergrund der gegenwärtigen und zukünftigen Entfaltung der Pflege im Rahmen der Lektüre dieses Buchs zu reflektieren. Insgesamt fokussieren die Inhalte vor allem die Krankenpflege und das Krankenhaussetting, die Altenpflegesicht wird teilweise zu wenig adressiert. Auch wenn die Themen Vorbehaltsaufgaben und Verkammerung als mögliche Lösungen benannt werden, muss hierbei festgehalten werden, dass die Pflege in ihrer Gesamtheit wenig Bestrebungen zeigt, sich selbst der sogenannten Disziplinargesellschaft mit einer starken Fokussierung auf Selbstverwirklichung zuzuordnen. Es ist allerdings vor dem Hintergrund der jahrzehntelangen Ressourcenknappheit vollkommen legitim, wenn sich ein Gros des Berufs der passiveren Form der Leistungsgesellschaft zugehörig fühlt, bei der man eher als Empfänger:in von Anweisungen und Entwicklungen reagiert anstatt selbstverwirklichend zu agieren. Somit ist das Buch vor allem auch als Impuls aus Sicht des appellierenden und anpackenden Pioniergeistes anzusehen sowie hieraus hervorgehend, diesen bei der Lektüre (selbst)reflektierend zu nutzen.

     

    Eine Rezension von Marco Sander, 
    B.A. Pflege und Gesundheitsförderung, M.A. Pflegewissenschaft